Grundsätzliches
| Vorübungen für
die Schussfestigkeit |
Vorübungen für
alle Spur- und Fährtenarbeiten
Vorübungen fürs Stöbern
| Vorübungen zur
Wasserfreude und Wasserarbeit
Vorübungen für Gehorsam
| Vorübungen
fürs Apportieren
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1.
Grundsätzliches
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- Nie mit
Zwang oder Strafe!
- Nie zu
lang und nicht zu häufig!
- Immer
positiv abschließen, egal wie und mit was!
- Immer die
gleichen Kommandos verwenden!
- Immer die
gleiche Person arbeitet mit dem Hund!
- Der Welpe
wird nicht mit zur Jagd genommen!
- Täglich
eine der vorgeschlagenen Übungen genügt!
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Wenn der
Welpe kein Interesse zeigt, einfach aufhören! Er
soll immer Interesse haben, wobei Interesse auch und
vor allem Hunger heißen kann! Wenn er etwas gut
macht, sehr viel Lob (richtig übertreiben) und die
Belohnung geben.
Üben Sie
nie mit einem satten, eben gefütterten Hund! Nutzen
Sie jede Gelegenheit, den Welpen jagdliche
Erfahrungen machen zu lassen. Jedes geschossene oder
auch gefundene (überfahrene, verendete) Stück Wild
ist eine neue Erfahrung und gibt Gelegenheit zu
Übungen.
Lassen Sie
ihn mit anderen Hunden Kontakt haben, und wenn es
irgendeine Möglichkeit gibt auch mit anderen jungen
Hunden spielen (Welpenkurs).
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2. Vorübungen
für die Schussfestigkeit
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Schießen
sollte man die ersten Male in einer Umgebung, die
dem Welpen vertraut ist und bei einer Beschäftigung,
die dem Welpen Freude macht (Spiel,
Dressurangel...).
Der Schuss
muss vom Welpen weggerichtet und die Schussabgabe
ca. 50 m entfernt sein. Erschrickt er sehr,
wiederholt man es frühestens am nächsten Tag. Wenn
erkennbar ist, dass ihn der Schuss nicht
beeinträchtigt, dann kann man die Distanz an den
Folgetagen bis auf ca. 3-5 m verkürzen.
Vorsicht, bitte Zeit damit lassen!
Der Welpe
muss zuerst den Schuss als etwas Normales und später
als etwas Positives verknüpfen.
Kein Lob,
wenn der Welpe nach dem Schuss zu Ihnen kommt!
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3. Vorübungen
für alle Spur- und Fährtenarbeiten
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Auch Welpen
aus jagdlicher Zucht müssen erst lernen ihre Nase zu
gebrauchen! Nur die ständige Übung bei steigendem
Schwierigkeitsgrad macht den Meister, was die Länge,
das Alter und den Verlauf der Fährte anbetrifft
(Windverhältnisse beachten und die Varianz der
Duftkombinationen).
Immer
selbst Interesse für die Fährte zeigen (die
Fuchsfähe macht es auch vor!) und wenn notwendig mit
der Nase - nicht Hand - auf die Fährte runter. Dies
hilft auch wenn der Welpe das Interesse für die
Fährte verliert.
Wir
beginnen deshalb mit der Futterschleppe!
Futterschleppen mit Fleischstückchen, Lunge, Pansen
oder Blättermagen.
Mit einem
Bindfaden an den Schuh gebunden ist die Sache leicht
und schnell erledigt.
Mit einer
Entfernung von ca. 10 Meter ohne Haken beginnend.
Langsam steigernd auf ca. 400 m (und mehr) mit 2 - 3
stumpf- bis rechtwinkligen Haken. Am Anfang arbeitet
man sofort nach dem Legen der Schleppe, dann
verlängert man langsam die Stehzeit auf mehrere
Stunden (Schweißfährte).
Bei
Arbeiten über 50 m kommt der Hund an die Feldleine
und man sollte auf eine ruhige Arbeit achten, bei
der man selber nicht rennt.
Jede
Fährte hat einen eindeutigen Anfang (Anschuß mit
Bodenverwundung) und ein eindeutiges Ende
(abgedeckte mit Futter gefüllte Futterschüssel, bzw.
Wild, Rehdecke...).
Die Fährte
wird mit kleinen Fleischstückchen präpariert und am
Ende mit dem Futter (frischem Fleisch, Blättermagen)
belohnt bzw. gefüttert.
Bald kann
man auf das Tupfen/Spritzen einer Schweißfährte mit
Rinderblut übergehen, wobei immer weniger
Fleischstückchen in die Fährte bzw. Wundbett oder
Haken gelegt werden. Bitte benutzen Sie dann auch
den Schweißriemen.
Schleppen
mit Wild kann man zusätzlich zur Schweißfährte
durchführen. Sie werden beim noch nicht
apportierenden Hund nur an der Feldleine gearbeitet.
Vergessen Sie nie die Belohnung und das
überschwängliche Lob am Ende dieser Schleppen.
Das
Kommando heißt "Such verloren"
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4. Vorübungen
fürs Stöbern
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Dies
erfordert mitunter viel Geduld, da der Welpe erst
lernen muss sich vom Führer zu lösen. Sie müssen
immer selbst Interesse zeigen und querfeld- und
waldein laufen, immer dort wo auch Wild wechselt (Waldtrauf,
Feldweg, Hohlweg, Schneisen, Bäche, Flußufer....).
Wild muss
man dem Welpen erst zeigen, damit er den optischen
Eindruck mit der Fährte bzw. Spur verknüpft!
Man geht
langsam (mehr Stehen als Gehen) mit dem frei
laufenden Welpen durch den Wald bzw. das Feld. Auch
durch Dickungen und Maisschläge. Wenn der Welpe
etwas Interessantes riecht und zu suchen beginnt,
bleibt man stehen und wartet bis der Welpe das
Interesse verloren hat, bzw. zurück ist. Sieht man
Wild abspringen, geht man mit dem Welpen die Spur
aus. Später kann man den Welpen einige Meter von der
Spur entfernt mit dem Kommando "Such voran"
schicken.
Immer an
der Stelle warten, wo man den Hund geschickt hat!
Wenn er zurück kommt wird er gelobt, und man geht
dann weiter.
Der
bereits erfahrenere Hund kommt an die Leine und wird
bis zur Dickung geführt. Dort lässt man ihn sitzen,
nimmt ihm die Halsung ab und schickt ihn wieder mit
dem Kommando "Such voran". Warten Sie wieder
an der Stelle, bis der Hund zurück ist, bzw. das
Interesse verloren hat. Dann wird er wieder
angeleint und gelobt.
Beobachten
Sie den Hund unauffällig beim Stöbern, bitte nicht
fixieren. Das Kommando heißt "Such voran"
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5. Vorübungen
zur Wasserfreude und Wasserarbeit
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Man wählt für
die ersten Male warme Tage und Gewässer. Aber auch
im Winter kann man dem Welpen kurzzeitig Wasser
zumuten, sofern man ein Handtuch zum Abtrocknen
dabei hat und den Welpen in Bewegung hält.
Wasser und
schwimmen soll so normal wie Wald/Feld und Laufen
sein!
Immer
selbst Interesse zeigen und am Anfang durch
Wasserpfützen und flache Wasserstellen laufen, dabei
den Welpen frei mitlaufen lassen. Ideal sind flache
Furten durch Bäche oder Flüsse, da der Welpe dann
nicht ausweichen kann und folgen muss. Bitte warten
Sie bis der Welpe folgt, bzw. unterstützen und loben
Sie ihn, damit er durchs Wasser läuft. Wenn er sich
nicht überwinden kann, gehen Sie außer Sicht und
warten ab, ob er folgt. Sollte er kehrt machen und
nicht durchs Wasser folgen, zeigen Sie sich ihm und
locken. Wenn es gar nicht geht, gehen Sie zurück und
versuchen es an einer anderen flachen Stelle.
Muntern Sie ihn dabei immer wieder auf.
Ideale
Wasserstellen sind die, wo er neben dem Element
Wasser auch Wildfährten oder Schwimmspuren der Enten
findet. Auch können Sie Entenschleppen quer und
längs zur Wasserstelle vorher herstellen und die
tote Ente am Ende ablegen. Ein weiterer starker
Anreiz ins Wasser zu gehen bzw. zu schwimmen ist die
Benutzung der Reizangel mit einer angebundenen toten
Ente (Bohnenstange mit ca. 1,5 - 2 m Seil), wobei
die Ente immer wieder vor dem Welpen ins und durchs
Wasser gezogen wird.
Das
Kommando heißt "Wasser voran"
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6. Vorübungen
für Gehorsam (Herkommen, Sitzen, Leinenführigkeit)
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Grundsätze:
|
-
Befehlen Sie Ihren Hund!
-
Seien
Sie konsequent und hartnäckig!
-
Setzen Sie Befehle durch!
-
Seien
Sie fair!
-
Bestrafen Sie Missachtung!
-
Loben
Sie ihn für Gehorsam und Leistung! Entwickeln
Sie Vertrauen!
-
Beim
Herkommen darf der Welpe nie gestraft werden,
auch wenn man sich zuvor über ihn geärgert hat.
-
Kommt
er auf Ruf "Komm" wird er ausgiebig
gelobt, sonst wird er kommentarlos angeleint.
-
Beim
gelehrigen Welpen können Sie bereits das
Kommando mit einem
-
Doppelpfiff der Hundepfeife ergänzen, so dass er
das Kommando und den
-
Pfiff
miteinander verknüpft.
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Sitzen übt
man im Haus, wenn man dem Welpen eine kleine
Leckerei geben will. Beim Kommando "Sitz"
drückt man das Hinterteil herunter. Sobald er sitzt,
bekommt er die Belohnung. Wenn er es begriffen hat,
lässt man ihn ein Weilchen sitzen, bevor er seine
Belohnung bekommt.
Lassen Sie
sich nicht von Ihrem Hund an der Leine führen,
sondern führen Sie ihn. Gehen Sie dabei aber nicht
zu grob mit ihm um. Üben Sie am besten ohne
Ablenkung. Das Kommando heißt "Fuß" . Führen
Sie ihn so, dass er dicht an ihrer linken Seite
laufen muss. Loben Sie ihn dabei, wenn er es ohne zu
ziehen richtig macht. Später können Sie ihn immer
wieder durch Stehen bleiben und Kommando "Sitz"
zur Aufmerksamkeit erziehen. Eine einwandfreie
Leinenführigkeit wie bei den Vorstehhundrassen
sollte nicht um jeden Preis Ihr Ziel sein. Hier
liegt ein Widerspruch zwischen dem freien Stöbern
und dem absoluten Gehorsam.
Alle
Kommandos können, aber müssen Sie nicht mit seinem
Namen kombinieren. Wenn er älter und erfahrener ist,
kann man etwas Zwang ausüben bei Beachtung der
Grundregeln.
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7. Vorübungen
fürs Apportieren
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An die
Dressur- bzw. Reizangel kommt ein kleineres Stuck
Wild (Karnickel, Ente, Taube, Marder....), oder ein
Stück Rehdecke bzw. Hasenbalg. Der Hund kann nun
seinen Bewegungsdrang austoben, indem er hinter der
kreisenden Reizangel herjagt.
Er lernt
zupacken und tragen. Man kann ihn zu sich herlocken
oder -ziehen und ihm seine Beute gegen eine
Belohnung abnehmen. Nutzen Sie den Beutetrieb des
Welpen aus. Durch den Beutetrieb und dem starken
Anreiz durch Wild kann eine vorhandene Wildschärfe
herausgearbeitet werden. Dies vor allem, wenn
mehrere Hunde gleichzeitig hinter der Reizangel
herjagen.
Viele
Welpen spielen sehr gern die Apportierspiele auch
mit einem kleinen Apportierblock oder z. B. Rehlauf
etc. Den Apportierbock kann man zum Anreiz und
angenehmeren Tragen mit Hasenbalg o. ä. umwickeln.
Zu Beginn wird er geworfen, so dass es der Welpe
sehen kann. Später kann er auch versteckt oder
geschleppt werden, und er muss ihn suchen. Wenn man
ihn mit dem Apportel hergelockt hat, wird er sehr
gelobt und bekommt seine Belohnung.
Lassen Sie
ihn jedoch nicht unbeaufsichtigt mit dem Apportel
oder Wild! Zernagen oder womöglich fressen soll er
es nicht!
Wenn er es
richtig gemacht hat, Belohnung und aufhören.
Überfordern Sie ihn nicht und machen Sie es nicht zu
oft. Arbeiten Sie spielerisch mit ihm und fordern
Sie keine reife Leistung. Hierzu besuchen Sie bitte
einen geeigneten Hundeführerlehrgang im Folgejahr.
Die
Kommandos heißen "Apport" "Halt fest"
und "Aus"
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Regina Ückert,
Im Immenreich 18,
72160 Horb am Neckar, Tel. 07482-375 |
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